Genomweite Tests aus cfDNA
Seit einiger Zeit werden sog. NIPT-Verfahren angeboten, die alle 23 Chromosomenpaare untersuchen (sog. genomweites Testen, GW-cfDNA testing). In diesem Zusammenhang möchten wir Sie auf eine bemerkenswerte Publikation aus der Arbeitsgruppe um Prof. Nicolaides hinweisen [1], in der die Ergebnisse der niederländischen TRIDENT-2 Studie und einer Studie aus Belgien bewertet werden. Insgesamt 60.191 genomweite Tests an zellfreier DNA aus dem mütterlichen Blut wurden durchgeführt. Durch den genomweiten Ansatz sollten klinisch relevante, seltene autosomale Trisomien und seltene chromosomale Imbalancen des Feten diagnostiziert werden.
In 235 Fällen wurden von den Tests derartige Auffälligkeiten angezeigt. Allerdings: Die weit überwiegende Anzahl dieser Auffälligkeiten konnte durch eine invasive Diagnostik nicht bestätigt werden.
Deshalb kommen die Autoren zu den folgenden Schlussfolgerungen:
- Das Ausweiten der Testung auf andere Chromosomen als 13, 18 und 21 erhöht die Test-Positivrate deutlich (um 0,4 – 0,8 Prozentpunkte) und damit die Zahl an unnötigen invasiven Eingriffen. Von 101 positiven Ergebnissen auf seltene chromosomale Anomalien haben sich in der darauffolgenden invasiven Diagnostik nur sechs (6 %) bestätigt, nur ein Fetus hatte tatsächlich einen abnormalen Phänotyp.
- Da bis heute in den meisten Fällen nicht bekannt ist, welches klinische Bild mit einer seltenen chromosomalen Anomalie einhergeht, wird das Screening auf diese Chromosomenstörungen weltweit von keiner Fachgesellschaft empfohlen.
- Ein auffälliges Ergebnis auf eine seltene Chromosomenstörung führt regelmäßig zu Ängsten bei den Schwangeren, zu unnötigen invasiven Eingriffen und in nicht wenigen Fällen zu einer grundlosen vorzeitigen Beendigung der Schwangerschaft.
- GW-cfDNA-Tests verstoßen gegen die von der WHO definierten Prinzipien des Screenings.
Die Aussagen dieser Publikation bestätigen uns, mit dem Harmony® Test nur klinisch relevante Aneuploidien zu untersuchen. Die Gesamt-Falsch-Positivrate des Harmony® Tests für die Trisomien 21, 18 und 13 liegt unter 0,1 %. Nähere Informationen finden Sie hier. Wir haben unsere Testoptionen einzig um die Testung der häufigsten Mikrodeletion, dem DiGeorge-Syndrom (22q11.2), ergänzt (Zusatzoption). Da jeder zusätzliche Test die Gesamt-Falsch-Positivrate eines NIPT erhöht, empfehlen wir, die Testoption „DiGeorge-Syndrom“, deren Falsch-Positivrate 0,5 % beträgt, nur bei erhöhtem Risiko auf diese Mikrodeletion anzufordern. Nähere Informationen finden Sie hier.
Schematische Darstellung der Detektionsrate, der klinischen Relevanz und der Anzahl falsch-positiver Befunde beim Screening auf
verschiedene chromosomale Störungen mittels NIPT
[1] Jani JC, Gil MM, Benachi A, Prefumo F, Kagan KO, Tabor A, Bilardo CM, Di Renzo GC, Nicolaides KH. Genome-wide cfDNA testing of maternal blood. Ultrasound Obstet Gynecol. 2020;55:13-14
Genomweite Tests aus cfDNA
Seit einiger Zeit werden sog. NIPT-Verfahren angeboten, die alle 23 Chromosomenpaare untersuchen (sog. genomweites Testen, GW-cfDNA testing). In diesem Zusammenhang möchten wir Sie auf eine bemerkenswerte Publikation aus der Arbeitsgruppe um Prof. Nicolaides hinweisen [1], in der die Ergebnisse der niederländischen TRIDENT-2 Studie und einer Studie aus Belgien bewertet werden. Insgesamt 60.191 genomweite Tests an zellfreier DNA aus dem mütterlichen Blut wurden durchgeführt. Durch den genomweiten Ansatz sollten klinisch relevante, seltene autosomale Trisomien und seltene chromosomale Imbalancen des Feten diagnostiziert werden.
In 235 Fällen wurden von den Tests derartige Auffälligkeiten angezeigt. Allerdings: Die weit überwiegende Anzahl dieser Auffälligkeiten konnte durch eine invasive Diagnostik nicht bestätigt werden.
Deshalb kommen die Autoren zu den folgenden Schlussfolgerungen:
- Das Ausweiten der Testung auf andere Chromosomen als 13, 18 und 21 erhöht die Test-Positivrate deutlich (um 0,4 – 0,8 Prozentpunkte) und damit die Zahl an unnötigen invasiven Eingriffen. Von 101 positiven Ergebnissen auf seltene chromosomale Anomalien haben sich in der darauffolgenden invasiven Diagnostik nur sechs (6 %) bestätigt, nur ein Fetus hatte tatsächlich einen abnormalen Phänotyp.
- Da bis heute in den meisten Fällen nicht bekannt ist, welches klinische Bild mit einer seltenen chromosomalen Anomalie einhergeht, wird das Screening auf diese Chromosomenstörungen weltweit von keiner Fachgesellschaft empfohlen.
- Ein auffälliges Ergebnis auf eine seltene Chromosomenstörung führt regelmäßig zu Ängsten bei den Schwangeren, zu unnötigen invasiven Eingriffen und in nicht wenigen Fällen zu einer grundlosen vorzeitigen Beendigung der Schwangerschaft.
- GW-cfDNA-Tests verstoßen gegen die von der WHO definierten Prinzipien des Screenings.
Die Aussagen dieser Publikation bestätigen uns, mit dem Harmony® Test nur klinisch relevante Aneuploidien zu untersuchen. Die Gesamt-Falsch-Positivrate des Harmony® Tests für die Trisomien 21, 18 und 13 liegt unter 0,1 %. Nähere Informationen finden Sie hier. Wir haben unsere Testoptionen einzig um die Testung der häufigsten Mikrodeletion, dem DiGeorge-Syndrom (22q11.2), ergänzt (Zusatzoption). Da jeder zusätzliche Test die Gesamt-Falsch-Positivrate eines NIPT erhöht, empfehlen wir, die Testoption „DiGeorge-Syndrom“, deren Falsch-Positivrate 0,5 % beträgt, nur bei erhöhtem Risiko auf diese Mikrodeletion anzufordern. Nähere Informationen finden Sie hier.